Was passiert nach dem Tod?

Nach dem Tod tritt der Mensch in das Jenseits. Das Jenseits ist in Paradies, Hölle und Zwischenbereich ("Barzach") unterteilt.

 

Durch Koranverse und Überlieferungen vom Propheten Mohammed (Gott segne ihn) wissen wir genau, was im Jenseits passiert. Hier ist eine kurze Zusammenfassung der einzelnen Stationen.

 

  1. Das Eintreten des Todes
  2. Die Geschehnisse im Grab
    • Exkurs: Wann ist der Tag des Jüngsten Gerichts?
  3. Die Geschehnisse des Jüngsten Tages
  4. Das Paradies und die Hölle

 

 

1. Das Eintreten des Todes

Bereits zum Zeitpunkt seines Todes - wenn der Engel des Todes am Kopf des Sterbenden steht und die Seele des Menschen mit der Erlaubnis Gottes vom Körper entnimmt - wird jeder Mensch wissen, wo sein zukünftiger Platz sein wird: im Paradies oder in der Hölle.

 

 

Denjenigen, welche die Engel friedlich abberufen, sagen die Engel: "Friede sei mit euch, tretet ein ins Paradies (als Belohnung) für das, was ihr getan habt."[Koran 16:32] und die Seele verlässt sanft den Körper.

 

Zwei Engel steigen mit der guten Seele auf in die sieben Himmel, wobei die Engel, an denen sie vorbei kommen, fragen: "Was ist das für eine gute und wohlriechende Seele?" Danach gelangt die Seele zurück zur Erde und wieder in den Körper. Seine Zeit im Barzach (Zwischenbereich) beginnt.

 

 

Den Übeltätern wird jedoch beim Tod Übel und Schande verheißen: "Und wenn du sie siehst, wenn die Unrechthandelnden in des Todes Schlünden sind, und die Engel ihre Hände ausstrecken: "Liefert eure Seelen aus! Heute wird euch mit der Pein der Schande das vergolten, was ihr an Falschem gegen Gott gesprochen habt, und weil ihr euch hochmütig von Seinen Zeichen abgewendet habt."" [Koran 6:93] Der Engel des Todes muss die Seele gewaltsam aus dem Körper zerren.

 

Zwei Engel steigen mit der Seele auf bis zum ersten Himmel, wobei die Engel, an denen sie vorbei kommen, fragen: "Was ist das für eine böse Seele?", und sie verfluchen. Schon der Zugang zum ersten Himmel wird ihnen verwehrt und die Seele gelangt zurück zur Erde in den Körper. Die Zeit im Barzach (Zwischenbereich) beginnt.

 

 

2. Die Geschehnisse im Grab

Der Gesandte Gottes (Gottes Segen und Heil auf ihm) sagte:
"Das Grab ist die erste Station der Stationen des Jenseits. Wenn man es heil übersteht, so ist leichter, was nach ihm kommt. Wenn man es aber nicht heil übersteht, so ist das, was nach ihm kommt, noch härter."

 

 

Die Prüfung und die Befragung durch die Engel

Nachdem der Mensch in sein Grab gelegt wurde, seine Familie sich von ihm abwendet und er das Geräusch ihrer Schuhe beim Weggehen hört, kommen zu ihm zwei Engel, die den Verstorbenen fragen: "Wer ist dein Herr?" - "Was ist deine Religion?" - "Was sagst du über diesen Mann (Mohammed), der zu euch gesandt wurde?"

 

 

Die Peinigung oder aber die Glückseligkeit im Grab

Wenn die Seele diesen Test besteht, wird das Grab geräumig und lichtdurchflutet. Dem Verstorbenen wird gezeigt, welches sein Platz in der Hölle gewesen wäre, und dann wird ihm jeden Morgen und Abend sein Platz im Paradies gezeigt, so dass er kaum noch bis zum Tag der Auferstehung warten kann.

 

Ist der Verstorbene ein Ungläubiger oder ein Heuchler, so antwortet er auf die Fragen der Engel: "Ich weiß nicht, ich sagte, was die Menschen zu sagen pflegten!" Da wird ihm gesagt: "Du hast nicht gewusst, und bist nicht gefolgt!" und ihm wird mit Eisenhämmern ein Schlag zwischen seine Ohren versetzt, dass er von sich einen Schrei ausstößt, den alle hören, die in seiner Umgebung sind, außer den Menschen und den Dschinnen. Jeden Morgen und Abend wird ihm sein Platz in der Hölle gezeigt.

 

Alle Menschen sind in der Zeit zwischen Eintritt des Todes und dem Jüngsten Tag der Peinigung und/oder der Glückseligkeit im Grab ausgesetzt. Bei diesen Vorgängen spielt die Todesart (Verbrennen, Ertrinken, usw.) und die Art der Bestattung keine Rolle. D.h. es ist egal, ob der Tote begraben wurde oder z.B. verbrannt und seine Asche im Wind zerstreut wurde.

 

 

Exkurs: Wann ist der Tag des Jüngsten Gerichts?

Über die Nähe des Tages der Abrechnung, dem Tag der Auferstehung, sagt Gott: "Den Menschen ist die Zeit ihrer Abrechnung nahegerückt; und doch wenden sie sich in Achtlosigkeit ab." [Koran 21:1]


Wann jedoch der Zeitpunkt des Tages der Auferstehung ist - das weiß niemand außer Gott, wie aus dem folgenden Vers ersichtlich ist:
"Sie befragen dich nach der Stunde, wann sie wohl eintreten werde. Sprich: "Das Wissen darum ist bei meinem Herrn. Keiner als Er kann die Stunde zu ihrer Zeit bekanntgeben. Schwer lastet sie in den Himmeln und auf der Erde. Sie soll über euch nur plötzlich hereinbrechen." Sie befragen dich, als ob du von ihr genaue Kenntnis besäßest. Sprich: "Das Wissen darum ist bei meinem Herrn; doch die meisten Menschen wissen es nicht."" [Koran 7:187]

 

Jedoch gibt es Anzeichen für diesen Tag, wie gesichert vom Gesandten Gottes (Gottes Segen und Heil auf ihm) überliefert wurde. Es gibt große und kleine Anzeichen. Die kleinen Zeichen sind Vorboten des Jüngsten Tages, die großen Zeichen sind direkte Zeichen für das Eintreffen des Jüngsten Tages. Beim Auftreten einiger dieser großen Zeichen wird von Gott keine Reue mehr angenommen.

 


Die kleinen Anzeichen des Tages der Auferstehung

Bei den kleinen Anzeichen geht es im Großen und Ganzen um die Verderbtheit der Menschen am Ende der Zeit, um das Hervortreten von Zwietracht zwischen den Menschen und darum, dass die Menschen weit entfernt von der Rechtleitung Gottes sein werden.

 

Über diese kleinen Anzeichen berichten eine Anzahl von Überlieferungen, z.B.: Buchari berichtet, dass der Gesandte Gottes (Gottes Segen und Heil auf ihm) gesagt hat: "Die Stunde wird nicht hereinbrechen, bevor die zwei großen Gruppen miteinander kämpfen. Zwischen ihnen wird eine große Schlacht stattfinden, obwohl sie zur gleichen Sache einladen. Und die Stunde wird nicht hereinbrechen, bevor nahezu 30 falsche Propheten erscheinen, von denen jeder behauptet, er sei ein Gesandter Gottes. Und die Stunde wird nicht hereinbrechen, bevor das Wissen ausstirbt, die Erdbeben zahlenmäßig viele werden und die Zeit verkürzt wird. Und die Zwietracht wird offenkundig werden und die Kriminalität wird steigen. Und der Reichtum wird bei euch überquellen, bis dass der Geldbesitzer sich Sorgen macht, wer seine Sadaqa (= Spende) nimmt, und derjenige, dem er die Sadaqa gibt, zu ihm sagt: Nein, ich habe diese Sadaqa nicht nötig. Und Menschen werden anmaßend im Bauen von Gebäuden sein. Und die Stunde wird nicht hereinbrechen, bis ein Mann am Grab eines anderen vorbeigeht und sagt: O, wäre ich doch an seiner Stelle. Und die Stunde wird nicht hereinbrechen, bevor die Sonne vom Westen aufgeht. Danach werden alle Menschen Gläubige werden. Jedoch zu diesem Zeitpunkt wird keiner Seele mehr ihr Glaube etwas nützen, wenn sie nicht schon vorher Gläubiger war oder etwas Gutes als Gläubiger getan hat. Die Stunde wird eintreffen, während zwei Männer gerade ein Kleidungsstück zum Verkauf ausgebreitet haben, und es kommt nicht mehr zum Verkauf und das Kleidungsstück wird auch nicht mehr zusammengelegt. Und die Stunde wird eintreffen, wenn ein Mann gerade seine Kamelstute gemelkt hat, und er kommt nicht mehr dazu, die Milch zu trinken. Und die Stunde wird eintreffen, wenn jemand gerade sein Wasserbecken mit Lehm ausbessert, und er wird es nicht mehr mit Wasser füllen. Und die Stunde wird eintreffen, wenn jemand gerade etwas zum Essen in seinen Mund stecken will, und er wird es nicht mehr essen."

 


Die großen Anzeichen des Jüngsten Tages

Die großen Zeichen gehen einher mit einer kompletten Veränderung der bisherigen Ordnung des Universums.

 

In der folgenden Überlieferung, die Muslim berichtete, erwähnt der Gesandte Gottes zehn dieser großen Zeichen: Hudhaifa bin Usaid al-Ghaffari sagte: "Der Prophet (Gottes Segen und Heil auf ihm) kam zu uns, als wir unsere Gedanken austauschten. Er fragte: "Worüber tauscht ihr euch aus?" Sie antworteten: "Wir gedenken der Stunde". Er sagte: "Sie wird nicht eintreten, ohne dass ihr vorher zehn Zeichen seht." Er erwähnte daraufhin den Rauch, den Daddschal (= Lügenmessias), das Vieh, den Aufgang der Sonne aus dem Westen, das Herabkommen von Jesus, dem Sohn der Maria (Gottes Segen und Heil auf ihm), Gog und Magog und drei Erdversinkungen: eine im Osten, eine im Westen und eine auf der arabischen Halbinsel. Und als letztes ein Feuer, welches aus dem Jemen kommt, und die Menschen zu ihrem Versammlungsplatz treibt."

 

Der Daddschal (Lügenmessias) ist ein Lügner und Verführer, der von sich behauptet, Gott zu sein. Ihm verleiht Gott für eine gewisse Zeit außerordentliche Fähigkeiten. Die Gläubigen erkennen ihn jedoch daran, dass auf seiner Stirn "Kafir", also Ungläubiger, geschrieben steht. Dies wird jeder Gläubige lesen können, auch wer sonst Analphabet ist.

 

Jesus (Friede sei mit ihm) wurde nicht gekreuzigt und nicht von den Juden getötet, sondern er kommt kurz vor dem Tag der Auferstehung auf die Erde zurück, tötet den Daddschal und errichtet eine gerechte islamische Herrschaft. Er kommt nicht als Prophet mit einem neuen Gesetz, sondern herrscht nach dem Koran und der Sunna des Propheten Mohammed (Gottes Segen und Heil auf ihm). Somit ist er also kein Prophet nach Mohammed (Gottes Segen und Heil auf ihm).

 

So wie Gott es war, der die Sonne immer im Osten aufgehen ließ, ist Er auch fähig, sie im Westen aufgehen zu lassen. Dies ist die erste sichtbare Veränderung in der Ordnung des Universums und alle Menschen werden Gläubige werden. Wenn dieses Zeichen eingetreten ist, nimmt Gott jedoch keine Reue mehr an. D.h. demjenigen, der erst dann gläubig geworden ist, dem nützt es nichts mehr.

 

Ein Tier wird aus der Erde herauskommen, mit den Menschen sprechen, und ihnen mitteilen, dass die meisten Menschen nicht fest von der Wahrheit der Zeichen Gottes überzeugt waren (siehe Koran 27:82). Wenn das Tier erscheint, nützt ebenfalls keine Reue mehr - die Frist dafür wird abgelaufen sein.

 

 

3. Die Geschehnisse des Jüngsten Tages

Der Beginn des Jüngsten Tages
Gott sagt im Koran:
"Wenn der Himmel sich spaltet,
und wenn die Sterne zerstreut sind,
und wenn die Meere über die Ufer treten,
und wenn die Gräber aufgewühlt werden;
dann wird jede Seele wissen, was sie getan und was sie unterlassen hat."
[Koran 82:1-5]

Diese und andere Koranverse beschreiben die Veränderungen und Geschehnisse am Jüngsten Tag: Die totale Zerstörung des Universums.

Diese Zerstörung des uns bekannten Universums erfolgt nach dem ersten Hornstoß, wenn alle Geschöpfe sterben werden: "Und in das Horn wird gestoßen, und alle, die in den Himmeln und auf Erden sind, werden tot niederstürzen; mit Ausnahme derjenigen, die Gott will...."[Koran 39:68]

 

 

Die Auferweckung
Es folgt dann der zweite Stoß ins Horn, den Gott befehlen wird, und alle Toten werden auferweckt werden. "...Dann wird in das Horn wiederum hineingestoßen, und siehe, da stehen sie auf und schauen." [Koran 39:68]
Alle Menschen werden dann mit Leib und Seele auferstehen.

 

 

Die Versammlung
Die Versammlung der Menschen erfolgt nach ihrer Auferweckung. Die Menschen werden durch die Engel mit Gottes Erlaubnis zum Versammlungsplatz getrieben, um ihre Taten vor Gott zu verantworten und Rechenschaft vor Ihm abzulegen, wobei sie nackt, barfüßig und unbeschnitten sind.


Wenn die Menschen am Versammlungsplatz zusammengekommen sind, werden sie dort unter extremen Bedingungen stehen und auf die Vorstellung und die Abrechnung warten.

 

Der Gesandte Gottes (Gottes Segen und Heil auf ihm) hat gesagt:
"...Und die Menschen werden dann je nach ihren Taten im Schweiß stehen. Manch einem von ihnen wird der Schweiß bis zu seinen Knöcheln, manch einem von ihnen wird er bis zu seinen Knien, manch einem wird er bis zu seinen Lenden und manch einem wird er bis zum Mund reichen."

 

 

Die Vorstellung
Bei der Vorstellung werden alle Taten (d.h. Handlungen, Worte, Absichten, usw.) des Menschen vorgestellt und in Erinnerung gerufen, die offenen und verdeckten Taten, die bekannten und die unbekannten, die guten und die schlechten, damit jeder sich bewusst wird, welche Taten er im Laufe seines Lebens begangen hat.

 

Die Menschen werden in zwei Gruppen geteilt:
1. Diejenigen, denen die komplette Aufzeichnung ihrer Taten in die Rechte gegeben wird, d. h. diejenigen, die keine Rechenschaft ablegen müssen.
2. Diejenigen, denen die komplette Aufzeichnung ihrer Taten hinter ihrem Rücken gegeben wird, d.h. diejenigen, die zur Rechenschaft gezogen werden und die nach jeder einzelnen ihrer Taten befragt werden.


Die komplette Aufzeichnung der Taten wurde durch die Engel erstellt, die den Menschen in seinem Leben begleiteten.

 

 

Die Abrechnung
Der Gesandte Gottes (Gottes Segen und Heil auf ihm) sagte:
"Kein Mensch wird sich von seiner Stelle am Jüngsten Tag bewegen, bis er gefragt wird nach seinem Leben, wie er es verbrachte, nach seinem Wissen, was er damit machte, nach seinem Vermögen, wie er es erwarb und ausgab und nach seinem Körper, wie er ihn abnutzte."

 

Während der Abrechnung werden für alle Taten der Menschen (d.h. Handlungen, Worte, Gedanken, Absichten, usw.) Geschöpfe als Zeugen auftreten. Sie werden bezeugen wozu und wie sie gebraucht oder missbraucht wurden, was durch sie und mit bzw. auf ihnen geschah: Die Erde wird bezeugen, die Körperglieder werden bezeugen, die Organe werden bezeugen.

 


Bei der Abrechnung werden drei Gruppen unterschieden:
1) Menschen, die ohne Abrechnung direkt ins Paradies gelangen;
2) Menschen, die einer leichten Abrechnung unterzogen werden;
3) Menschen, die einer schweren Abrechnung unterzogen werden.


zu 1) Zur Gruppe derjenigen, die von der Abrechnung und der Peinigung befreit sind und direkt ins Paradies eingehen werden, gehören die Propheten und Gesandten und eine bestimmte Anzahl ihrer Anhänger.

 

zu 2) Zur zweiten Gruppe gehören die Gläubigen, die durch die Gnade und Barmherzigkeit Gottes nur einer leichten Abrechnung unterzogen werden. Gott wird ihre Sünden nicht öffentlich bekanntmachen (d.h. außer ihnen wird kein anderer davon erfahren) und Er wird ihnen verzeihen und sie werden ins Paradies eingehen.

 

zu 3) Zur dritten Gruppe gehören diejenigen, die sehr viele schwere Sünden begangen haben. Sie werden einer sehr intensiven Abrechnung unterzogen werden und müssen dabei jede einzelne ihrer Taten (d.h. Handlungen, Worte, Absichten, usw.) vor Gott rechtfertigen und verantworten.

 


Die Waage
Am Tag der Auferstehung werden die guten und schlechten Taten der Menschen mit einer Waage gewogen, um die Gerechtigkeit Gottes - des Herrschers - offenkundig zu zeigen. Gott, der Erhabene, sagt: "Und Wir werden Waagen der Gerechtigkeit für den Tag der Auferstehung aufstellen, so dass keine Seele in irgendeiner Weise Unrecht erleiden wird. Und wäre es das Gewicht eines Senfkorns, wir würden es hervorbringen. Und Wir genügen als Rechner". [Koran 21:47]

 

Die Quellen weisen darauf hin, dass es eine wirkliche Waage mit zwei Waagschalen ist, und dass Gott die Taten der Menschen zu Körpern mit einem Gewicht umwandelt, so dass dann die guten Taten in die eine Waagschale getan werden und die Schlechten in die andere.

 

Das Wiegen der Taten geschieht nach Abschluss der Abrechnung: Das Ergebnis der Abrechnung ist eine Aufstellung der Taten, wobei das Gewicht die Vergeltung bestimmt - d.h. die Größe der Belohnung bzw. der Strafe.

 

Unabhängig von der Größe der guten und schlechten Taten des Menschen kann Gott dem Menschen jedoch auch durch Seine Barmherzigkeit alle Sünden vergeben. 

 


Das Becken (arabisch: haud)
Überlieferungen berichten vom Becken des Gesandten Gottes (Gottes Segen und Heil auf ihm). Nach dem Verlassen des Versammlungsplatzes wird der Gesandte Gottes dieses Becken als Erster erreichen. Dann werden ihm seine Anhänger nachfolgen. Die Frevler, die großen Sünder und diejenigen unter ihnen, die sich von ihm abgewandt haben, werden von seinem Becken ferngehalten.

 

Form und Inhalt des Beckens wurden durch den Gesandten Gottes folgendermaßen beschrieben: "Mein Becken ist einen Monatsmarsch (lang), sein Wasser ist weißer als die Milch, sein Duft ist angenehmer als Moschus und seine Krüge sind wie die Himmelssterne, wer daraus trinkt, wird nie dürsten."

 

Jeder Prophet wird ein Becken haben. Das größte und schönste ist jedoch das Becken von Mohammed (Gottes Segen und Heil auf ihm).

 


Die Brücke über die Hölle (arabisch: Sirat)
Nachdem die Abrechnung und das Wiegen der Taten stattgefunden hat, verlassen die Menschen den Versammlungsplatz, um über eine Brücke, welche über die Hölle gespannt ist, zu laufen. Diese Brücke wird Sirat genannt. Über diese Brücke müssen alle Menschen gehen: die Propheten, die Wahrhaftigen, die Gläubigen und die Ungläubigen, die, die eine Abrechnung erfahren haben und die, denen Gott die Abrechnung erspart hat. Je nachdem, wie gottesfürchtig der Mensch im irdischen Leben gewesen ist, entsprechend ist die Geschwindigkeit, mit der er über diese Brücke geht.

 

Die Ungläubigen und diejenigen, die zum Verbüßen einer Strafe verurteilt sind, werden von dieser Brücke in die Hölle stürzen.

 

Nach der Überquerung der Brücke werden die Gläubigen auf einem Bogen zwischen dem Paradies und dem Feuer gefangen gehalten, damit sie jeweils Vergeltung voneinander üben für Ungerechtigkeiten, die sie im irdischen Leben unter sich begangen haben. Wenn sie schließlich völlig gesäubert und gereinigt sind, wird ihnen erlaubt, ins Paradies einzutreten.

 

 

4. Das Paradies und die Hölle

Das Paradies und die Hölle sind beides Geschöpfe Gottes, die Gott, der Allmächtige, vor der Schöpfung des Menschen erschaffen hat. Er hat sie zur Belohnung bzw. Bestrafung erschaffen. Sowohl Paradies als auch Hölle sind jetzt bereits vorhanden und sie bleiben auch ewig vorhanden.

 

 

Die Hölle
Gott, der Allmächtige, hat gesagt:

"O ihr Gläubigen, hütet euch selbst und eure Angehörigen vor einem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind; über ihm sind unnachgiebige, harte Engel, die sich nicht Gott widersetzen in dem, was Er ihnen befiehlt, und sie tun, was ihnen befohlen wird." [Koran 66:6]

 

Der Gesandte Gottes (Gottes Segen und Heil auf ihm) berichtete, dass das Feuer des Jenseits 69 Mal heißer ist als das irdische Feuer. Außerdem sagte der Prophet (Gottes Segen und Heil auf ihm) über die leichteste Strafe im Höllenfeuer: "Die leichteste Strafe im Höllenfeuer am Tag der Auferstehung ist, dass der betreffende Mann unter die Fersen ein Stück glühender Kohle bekommt, wodurch sein Gehirn kocht."

 

 

Das Paradies

Über das Paradies gibt es ebenfalls viele Aussagen im Koran. Im Folgenden sind davon einige aufgeführt:

 

"Wahrlich, die Gottesfürchtigen sind an einer Stätte der Sicherheit in Gärten mit Quellen; gekleidet in Seide und Brokat sitzen sie einander gegenüber. So wird es sein. Und Wir werden sie mit Paradiesjungfrauen mit ganz schwarzen Augen auf ganz weißem Augengrund vermählen. Sie werden Früchte jeder Art verlangen und in Sicherheit leben. Sie schmecken dort nicht das Sterben - außer dem erstmaligen Tod (im Diesseits, nach dem diesseitigen Leben). Und Er hat sie vor der Strafe des Feuerbrandes bewahrt - als eine Gnade von deinem Herrn. Das ist der gewaltige Gewinn. Und Wir haben ihn (d.h. den Koran) leicht gemacht, damit sie sich vielleicht ermahnen lassen." [Koran 44:51-59]

 

"Und es wird der Paradiesgarten nahe gebracht für die Gottesfürchtigen, und es ist nicht länger fern. 'Das ist, was jedem von euch verheißen wurde, der reumütig war und die Grenzen beachtete; der den Allerbarmer im Verborgenen fürchtete und mit reuigem Herzen zu Ihm kam. Geht ins Paradies ein in Frieden. Dies ist der Tag der Ewigkeit.' Sie haben darin, was immer sie begehren, und bei Uns ist noch weit mehr." [Koran 50:31-35]

 

 

Das Schlachten des Todes

Die Bewohner des Paradieses bleiben ewig im Paradies und die Ungläubigen müssen ewig in der Hölle bleiben. Alle Gläubigen werden irgendwann das Paradies betreten, auch wenn sie vorher eine Zeit lang in der Hölle bestraft werden.

 

Buchari und Muslim berichten, dass der Gesandte Gottes (Gottes Segen und Heil auf ihm) gesagt hat: "Wenn die Bewohner des Paradieses ins Paradies eintreten, und die Bewohner des Höllenfeuers in die Hölle, wird der Tod herbeigebracht und zwischen das Paradies und die Hölle platziert. Dann wird er geschlachtet und dann ruft ein Ausrufer: "O Bewohner des Paradieses, kein Tod mehr. O Bewohner der Hölle, kein Tod mehr" Da nimmt die Freude der Paradiesbewohner noch mehr zu und die Bewohner der Hölle werden noch trauriger."


 

Text in gekürzter Form entnommen von: Muslimischer Studentenverein Karlsruhe e.V.